Plattform “Wir haben es satt” macht Reise in die Zukunft und feiert österreichische Agrarwende

24797741991_41743e3cad_k

Im Jahr 2020 ist die Agrarwende hin zu einer ökologischen, nachhaltigen und fairen Landwirtschaft vollzogen. Die Wende wurde heute vor dem Austria Center eingeläutet.

Wien, 8. Februar 2020: Mit lautstarker Unterstützung durch Kuhglocken und Blasmusik hatten am 8. 2. 2016 die Mitglieder der „Wir haben es satt“-Plattform den Beginn der österreichischen Agrarwende eingeläutet. „Viele Jahre hatten wir uns schon für eine grundlegende Neuorientierung in der Landwirtschaft eingesetzt.

Die Agrarwende 2016 ist für uns ein großer Erfolg auf allen Linien!“ erklärt Irmi Salzer, Vertreterin der ÖBV-Via Campesina, Trägerorganisation der „Wir haben es satt“- Plattform. „Wachsen oder Weichen hat ausgedient, die Zahl der bäuerlichen Betriebe ist seit 2016 um mehr als 90% gestiegen.“

Vor dem Hintergrund der früheren Problemstellungen in der Landwirtschaft und innerhalb des Ernährungssystems wie Klimawandel, Wachstumsdruck, Milchkrise und Aufgabe von Höfen, begann  mit der  Agrarwende 2016 eine grundlegende Neuorientierung in Politik und Gesellschaft. So freut sich die Plattform besonders über die nunmehrige  Ausrichtung der Landwirtschaft an agrarökologischen Prinzipien, festgehalten im ÖPAL (Österreichisches Programm für eine agrarökologische Landwirtschaft), Abkehr von der Weltmarktorientierung und den Fokus auf die Förderung einer kleinstrukturierten, regional verankerten und vielfältigen Landwirtschaft. Mit der Kehrtwende hin zum Aktionsplan Ernährungssouveränität 2030 blickt die Plattform auf positive Entwicklungen in den letzten Jahren zurück:

Den 2016 erreichten Abbruch der Verhandlungen zum transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP begrüßt Walter Bauer von Südwind,  einer weiteren Trägerorganisation der Plattform. „TTIP hätte sich dramatisch auf die europäische Landwirtschaft ausgewirkt. Mit dem Abbruch der Verhandlungen konnte auch der Angriff auf die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit, den TTIP unweigerlich dargestellt hätte, abgewendet werden.“

Die Agrarwende bedeutete auch eine Neuorientierung in der weltweiten Handelspolitik an zivilgesellschaftlichen Forderungen und zugunsten der Handlungsfähigkeit von Ländern des Südens. Brigitte Reisenberger von FIAN Österreich betont: „Es ist uns gelungen, die Verwirklichung grundlegender Menschenrechte als Bedingung in der österreichischen und europäischen Handelspolitik zu verankern. Die Möglichkeit, bei Verletzung von wirtschaftlichen und sozialen Menschenrechten auf UNO-Ebene Individualbeschwerdeverfahren gegen die österreichische Regierung einzubringen, bedeutete einen wesentlichen Schritt für die Realisierung der Menschenrechte.“

Ewald Grünzweil von der IG Mich freut sich, dass endlich demokratischere Strukturen im österreichischen Agrar- und Ernährungssystem gewährleistet sind. „Als Interessensvertretung der Milchbäuerinnen und -bauern Österreichs hatten wir lange damit zu kämpfen, dass wir in Verhandlungen über die österreichische Milch(markt)politik nicht eingebunden wurden. Seit der Agrarwende 2016 ist ein konstruktiver und respektvoller Dialog möglich. Auf unser Bestreben hin konnte die Überschusspolitik endlich beendet und somit ein existenzsicherndes Einkommen für Bauern und Bäuerinnen gewährleistet werden. Ländliche Räume haben ebenso davon profitiert wie die KonsumentInnen und das Tierwohl.“

„Die Kehrtwende in der Energiepolitik weg von Biodieselimporten aus Ländern wie Indonesien hin zu regionalen Alternativen ist ein wesentlicher Erfolg der Agrarwende“, betont Markus Meister vom Welthaus Graz. „Noch 2015 haben wir in Österreich dem Diesel mehr Palmöl aus den Tropen als heimischen Raps beigemengt und damit getankt. Letztendlich hat aber auch die Politik erkannt, dass es im Verkehrsbereich andere – echte Lösungen für das Energie- und Klimaproblem braucht.“

24773192592_18fb44c3c2_kMit der Agrarwende 2016 wurden die Weichen für eine sozial und ökologisch gerechte Zukunft gestellt. In der „Unabhängigen BauernPost“, die die Plattform „Wir haben es satt“ am heutigen 8. Februar 2020 publiziert, sind die Weichenstellungen und Änderungen der Agrar- und Ernährungspolitik der letzten vier Jahre im Detail beschrieben.

Hier gibt es Bilder der heutigen Aktion!
TrägerInnen der Plattform „Wir haben es satt!“ sind AgrarAttac, FIAN Österreich, GLOBAL 2000, Greenpeace, Grüne Bäuerinnen und Bauern, IG-Milch, ÖBV-Via Campesina Austria, SOL, Südwind und Welthaus Diözese Graz-Seckau. Nähere Informationen unter: www.wir-haben-es-satt.at

 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen