Bildungsmaterialien zu Finanzialisierung der Natur

17. Jan 2016 | Aktuelles, Bildungsmaterialien, Politische Rahmenbedingungen

In einer Kooperation von Finance and Trade Watch und dem FDCL – Forschungs- und Dokumentationszentru12 SCHRITTE GEGEN KLIMAWANDEL UND FÜR KLIMAGERECHTIGKEITm Chile-Lateinamerika e.V.  sind Bildungsmaterialien zu Klimaschutz und Klimapolitik für Oberstufenklassen entstanden. Die Bildungsmaterialien sind in 4 Modulen zu den Themenbereichen „Biodiversität“, „Wert der Natur“, „Pariser Klimaabkommen“ und „CO2-Handel“ aufgebaut und stehen als freie Downloads zur Verfügung.

Der Klimawandel ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit. Warum ist nach jahrzehntelanger Klimapolitik weiterhin keine Lösung in Sicht? Wie wird Klimaschutz gemacht – und wo finden sich dabei leider auch viele Widersprüche und Probleme? Welche Strategien wären tatsächlich notwendig?

Klima- und Biodiversitätsschutz findet derzeit verstärkt über marktbasierte Instrumente statt. Das bekannteste Beispiel dessen ist der Emissionshandel: Statt fester Verschmutzungsgrenzen kann mit Emissionsrechten gehandelt werden. Das Ergebnis ist bisher desaströs. Während sich Wenige am Handel bereichert haben fand keine Treibhausgasreduktion statt. Dennoch werden ähnliche Prinzipien auch im Bereich des Waldschutzes (REDD+: Reducing Emissions from Deforesation and Forest Degradation), der Landwirtschaft (“Climate Smart Agriculture”) und des Umweltschutzes (Biodiversitäts-Offsetting, etc.) vorangetrieben.

Die verschiedenen Instrumente beruhen darauf, dass “Natur” ökonomisch bewertet wird. Der Wert der Natur wird als “Naturkapital” in Geld ausgedrückt und “Ökosystemleistungen” finden sich zunehmend als handelbares Gut an den (Finanz-)Märkten wieder.

Dies führt zu vielerlei Problemen: Da “Natur” knapper und wertvoller wird, steigt der Zugriff auf Land und natürliche Ressourcen, was immer häufiger zu Landkonflikten und Landraub (“Land Grabbing”) führt. Indigene Bewegungen in Lateinamerika und in anderen Regionen des Globalen Südens prangern den aktuellen Klimaschutz als Form des Neo-Kolonialismus an. Sie fordern Klimagerechtigkeit und die Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels: Eine nachhaltige Veränderung der Konsum- und Produktionsmuster, vor allem in den Industrieländern, welche historische und derzeitige Hauptverursacher der Erderwärmung sind. Dazu gehören eine Reduktion des Energiekonsums, der sozial gerechte Umstieg auf erneuerbare Energieträger, das Zurückschrauben von Freihandel und die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe, agrarökologische kleinbäuerliche Landwirtschaft und vieles mehr.

Zu den PDF-Downloads der Bildungsmaterialien

 

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